Schwachstellen der Betreuung

Besonderheiten und Schwierigkeiten von Menschen mit Demenz in der Wohngemeinschaft mit Angehörigen.

Unter anderem:

  • Die Angehörigen  wissen nicht, dass es Unterstützung in der Nähe gibt.
  • Sie haben grundsätzlich Vorbehalte, Hilfe von außen, darunter auch von „Professionellen“, anzunehmen.
  • Sie zögern zu lange, sich externen Helfern anzuvertrauen, da das Krankheitsbild Demenz (noch) mit einem Tabu belegt ist.
  • Sie haben zuweilen negative Erfahrungen insofern gemacht, dass ihr Einsatz als Pflegende nicht gewürdigt wurde.
  • Sie konnten nicht den richtigen Ansprechpartner finden.

Es verwundert in Anbetracht all dieser Probleme nicht, dass aus der häuslichen Pflege heraus wiederholt Gesundheitsrisiken entstanden sind, z. B. weil spezifische Symptome aus dem Formenkreis der Demenz unterschätzt bzw. nicht erkannt werden.

Schwachstellen der bisherigen Betreuung von Demenzkranken (vor allem vom Typ Alzheimer, aber auch von ähnlichen Erkrankungen dieses Formenkreises) liegen darin, dass

  • die erkrankten Menschen zu früh aus ihrem Familienkreis bzw. ihrer vertrauten Umgebung herausgenommen werden; dadurch verletzt man ein ganz besonders wichtiges Anliegen der Demenzkranken, die mit oberster Priorität den Verbleib in ihrem vertrauten Umfeld wünschen;
  • die Behandlung zu einseitig auf die Medikation und Pflege abgestellt, hingegen der psycho-soziale Bereich in Verbindung mit Familie, Freunden und Bekannten eher vernachlässigt wird;
  • die Hilfe- und Beratungsangebote weit verstreut liegen und oftmals nicht gefunden werden;
  • zwischen den erkrankten Menschen und der Bevölkerung eine unnötig große Distanz entsteht, sodass diesen das Bild einer Demenz nicht selbstverständlich wird und sie folglich zunehmend diffuse Ängste vor dem Älterwerden entwickeln;
  • sich Personen allgemein nicht über die Erkrankungen des Formenkreises Demenz fachlich fundiert informieren und somit nicht bereits präventiv Maßnahmen zur Vorsorge treffen können.